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Freitag, 15. Mai 2015

Guyana und Suriname

Die Strassen in Guyana waren bei uns in einem guten Zustand, ebenso die vielen Holzbrücken. Die knapp 600km von Lethem nach Georgetown sind sonst berüchtigt für ihren nicht so einwandfreien Zustand.
Die beiden Länder sind sehr untypisch, für das was wir bisher von Südamerika gesehen haben. Es gibt mehrheitlich schöne bis sehr schöne Holzhäuser oder sogar schön gemauerte und angestrichene Häuser. Die Menschen sind ein kultureller Mix von ehemaligen Sklaven und Kolonisten sowie vielen Einwandern aus China und Indien. Es erinnert mich sehr an Belize. Karibikfeeling mit praktisch nur chinesischen Einkaufsläden. Nur die Strände sind nicht so schön, bzw. das Wasser sehr trüb.

Was uns etwas weniger gefallen hat waren die Kanäle, die selbst in den Städten vorhanden sind. Sie sind eine Brutstätte für Moskitos und der Geruch ist nicht etwas für feine Nasen.


Leider war dann wieder einmal der Magnet in meinen Reifen aktiv und hat für einen neuen Rekord gesorgt. Ich habe an einem halben Fahrtag 3 Metallstücke eingesammelt, darunter auch diesen 10cm langen Schraubenzieher. Kaum zu glauben, dass alle 3 Metallstücke nicht zu einem einzigen Plattfuss geführt haben.
In Georgetown war es dann wieder nötig, sich der Hitze etwas besser anzupassen. Also runter mit der Wolle für einen zivilisierten Look.

Der Grenzübergang nach Suriname war relativ aufwändig, erstaunlich viel Papierkram war nötig für die Ausreise. Aber darin sind wir mittlerweile gut geübt und bringen die notwendige Geduld mit. Suriname hat aber Gegensatz zu Venezuela einen riesigen Vorteil: Es gibt Bier in grossen Flaschen. Die 2.2dl Flaschen von Venezuela waren ja nicht zumutbar, da sind die 1l Flaschen eine willkommene Abwechslung.
Der Hafen von Paramaribo ist voller Wracks. Die meisten davon sind Holzschiffe, die im Hafen verfaulen. Es gibt aber auch ein historisch bekanntes Schiff, die Goslar. Dieses deutsche Dampfschiff wurde im Mai 1940 von der eigenen Besatzung versenkt.


Aktuell befinden wir uns an einem Anlegeplatz für Segelboote. Wir treffen auf viele Segelweltreisende, welche mich sehr inspirieren. Segeln wäre eigentlich ein logischer Weg, wie man Reisen und Tauchen miteinander verbinden könnte. Vielleicht würde sich ja auch ein kleines Geschäft ergeben mit dem Anbieten von Segeltörns und Tauchkursen bzw. Tauchsafaris. Man kann ja mal träumen...












Dienstag, 5. Mai 2015

Salto Angel und Guri

Das wohl bekannteste Highlight von Venezuela ist der berühmte Angel Fall. Benannt ist der hohe Wasserfall nach Jimmy Angel, der ihn entdeckt hat und in der Nähe auch eine Bruchlandung hingelegt hat. Nach etwas hin und her entschlossen wir uns, den Salto Angel mit einer kleinen Cesna zu besichtigen.


Von Ciudad Bolivar flogen wir nach Canaima, wo es eine kurze Tour zu einem kleinen Wasserfall gab. Nach einem Mittagessen flogen wir zurück nach Ciudad Bolivar mit einem Überflug des Angel Fall. 

Auch am Ende der Trockenzeit war der Wasserfall beeindruckend. Der Flug selbst war ebenfalls sehr schön mit den unterschiedlichen Landschaften.



Hier noch ein Bild aus der Cesna:

Von Ciudad Bolivar fuhren wir nach Guri, einem grossen Wasserkraftwerk. Uns war nicht ganz klar, wie das mit der Tour durch das Kraftwerk funktionieren würde. Am Schluss hatten wir einen ganzen Bus für uns vier, der uns quer durch das Areal fuhr inklusive spanischsprachigem Guide. Das ganze war natürlich im sozialistischen Venezuela gratis. 

Da wären wir auch wieder beim Thema. Obwohl ich das Tanken doch sehr genossen habe, ist mir der Personenkult um Chavez und Maduro doch ziemlich auf den Zeiger gegangen. Selbst im abgelegenen Canaima wird man von den Augen von Chavez verfolgt. 
Eigentlich stellt ja Venezuela fast nichts her. Wir haben aber etwas gefunden, was voller Stolz angepriesen wird. Diesen tollen Orangesaft hecho en socialismo (Hergestellt im Sozialismus). Der Saft war übrigens sehr lecker. Aber im Gegensatz zum Benzin doch viel zu teuer mit rund 0.2 CHF.
Nach ein paar Tagen zurück in Santa Elena de Uairen überquerten wir schliesslich wieder die Grenze nach Brasilien, wo wir lediglich einmal übernachteten, bevor wir nach Guyana einreisten.
Die Einreise war wieder einmal etwas schwieriger, zum einen müssen wir neuerdings auf der "falschen", bzw, linken Seite fahren zum anderen gab es keinen Geldautomaten oder Geldwechsler an der Grenze. Dies war natürlich ein grösseres Problem, um die Versicherung abzuschliessen. Aber die Leute waren alle sehr zuvorkommend und hilfsbereit. Somit konnten wir schliesslich mit brasilianischen Reais bezahlen und der Zöllner machte extra Überstunden, um den Papierkram vor den Feiertagen abzuschliessen. Obwohl das Land sehr klein ist, bekommt man nur einen kurzen Aufenthalt für Ausländische Fahrzeuge an der Grenze. Man muss also 600km über mehrheitlich Schotterstrasse in die Hauptstadt fahren, um die Verlängerung zu beantragen. Danach sind es nur noch knapp 200km nach Suriname, also noch etwa eine Tagesfahrt. Aber in Sachen Bürokratie soll Suriname dann noch schlimmer sein. Wir sind gespannt...