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Samstag, 31. August 2019

Rumänien Nr. 2

Rumänien ist aber vor allem berühmt für Transsilvanien und die Mythen um Dracula. Eine Burg wird touristisch als Dracula Schloss ausgeschlachtet. Es ist die Burg von Bran in der gleichnamigen Stadt. Auch hier war wiederum der Verkehr durch das kleine Städtchen immens. Man braucht nicht wirklich für einen Parkplatz zu bezahlen, es geht so langsam vorwärts, dass man problemlos kurz aussteigen kann um Fotos zu machen.
Die Karpaten sind ein weiteres Highlight in Rumänien. Doch nach dem vielen Verkehr verzichteten wir über die bekannte Transfagarasan zu fahren und nahmen die Transalpina. Wir bekamen zum zweiten Mal auf unserer Reise zu spüren, dass unser Reifenprofil langsam nachlässt. Diesmal hat uns ein spitzer Stein zugesetzt. Kathrin ist schon ein so guter Handlanger, dass ich beim nächsten Mal die Fotos schiessen kann, während sie den Reifen alleine flickt.
Fast schade, wenn man so einen Sonnenuntergang verpasst beim Reifen flicken.

Aber für diese Strecke haben sich die Mühen wirklich gelohnt. Die Bilder sprechen einfach für sich. Das nächste Mal muss ich die Strecke aber mit dem Motorrad fahren.










Immer mal wieder kreuzen Kühe oder Esel den Weg, aber wir haben ja Zeit zum warten.



Und schon kommen wir zum letzten Bild aus Rumänien. Der Grenzübergang nach Ungarn war leider mit einer Barriere gesperrt. Ich dachte noch, kein Hindernis für den Pinzi. Wir entschieden uns dann aber doch für einen offenen und legalen Grenzübertritt.








Mittwoch, 28. August 2019

Rumänien Nr. 1

Nach dem Weinland Moldawien machten wir uns auf den Weg nach Rumänien. Der Grenzübertritt verlief problemlos und wir mussten bei der Einreise in die EU nicht einmal unser Fahrzeug zeigen. Ein bisschen Smalltalk über den Pinzgauer reichte vollkommen.
Unser erstes Ziel war die Bicaz-Schlucht und der rote See "Lacu Rosu". Es war ein schwerer Fehler, diese Attraktion am Wochenende zu befahren. Die Strecke ist wunderschön, und das Gebiet würde sich perfekt zum Wandern eignen, wären da nicht kilometerlange Autokolonnen durch die Schlucht bis zum roten See. Leider haben wir kein Bild des Staus gemacht. 
Der See war dann auch nicht wirklich rot, wie angepriesen sondern eher dunkelgrün.

Fährt man dann etwas weg von den touristischen Attraktionen hat man die Strassen wieder für sich, beinahe zumindest. 
In der herrlichen Wäldern finden sich jede Menge Pilze. Man müsste sie halt nur Essen wollen.

Typisch für Rumänien sind diese Heuwagen. Auf denen lassen sich aber auch mal Matratzen transportieren.
Eine weitere Attraktion in Rumänien sind die Schlammvulkane. Wir hatten uns zuerst die kleineren Schlammlöcher angesehen, welche frei zugänglich sind. 


Da der Eintritt für die grossen Vulkane nur ca. 1CHF war, fuhren wir noch die 7km nach Norden zum offiziellen Park der Schlammvulkane.
Wieder einmal stellten sich einige Büsche in den Weg. Trotz eifrigem Machetenschwingen war die Strecke aber nicht frei von Olivensträuchern zu räumen und wir mussten auf diese Abkürzung verzichten. 
Die grösseren Schlammvulkane konnten wir aber doch noch erreichen. 

Nunja, riesig waren sie nicht, aber doch immerhin bis zu 2m hoch.

Samstag, 24. August 2019

Transnistrien und Moldawien

Ihr habt noch nie etwas von Transnistrien gehört? Nun oiffiziell gibt es das Land ja auch nicht, bzw. wird nirgends anerkannt. Es ist jedoch die wohl letzte Hochburg des Kommunismus in Europa. Regiert wird das Land vom Sheriff, den ohne Sheriff läuft hier nichts. Sheriff Supermarkt, Tankstelle, Bank usw. alles in der Hand eines Konzerns. Somit ist auch die Regierung irgendwie sehr stark mit dem Konzern verbandelt. Die Republik entstand 1990-92 beim Zerfall der Sowjetunion.

Das Land hat eine eigene Währung, Armee und eine Regierung. Wir haben etwas eingekauft, getankt und dann waren wir schon in Moldawien. Obwohl es hier auch schöne Krichen hat, ist das beste an Moldawien der Wein.









Und den gibt es hier in rauen Mengen, wie es die Tanks des Asconi Weinguts zeigen. Dein Wein können wir definitiv empfehlen und auch die Führung lohnt sich.


Unter anderem darf man in den wunderschönen Weinkeller schauen. Ich hätte mich dort wohl noch ein paar Jährchen aufhalten können.

Letztes Jahr wurde noch ein neues Restaurant gebaut. Man soll auch bald dort übernachten können, da die kleinen Häuser im gleiche Stil schon beinahe alle fertig waren.


Wir können das Weingut und das Restaurant definitiv empfehlen. Aber man kann ja nicht nur ein Weingut des Landes anschauen, also auf zum Nächsten: Milestii Mici. Das Weingut mit dem längsten Weinkeller der Welt (55km).









Der Weinkeller ist so gross, dass wenn man eine Tour bucht, mit dem eigenen Fahrzeug in den Weinkeller fährt.

Falls euch die Schlitze wundern, der Keller wurde eigentlich errichtet beim Abbau des Kalsteins, welcher mit dieser Maschine in Blöcke gefräst wurde.











Nun nutzt man das angeblich ideale Klima des Kellers zur Lagerung von Wein.


Ob das Klima wirklich so gut ist? Auf jeden Fall setzten die Flaschen sehr schnell an. Der Kork wird aber mit einem Wachs geschützt.

Übrigens, wer etwas Geld auf der hohen Kante hat, kann sich für 200 Euro pro Jahr ein sogenanntes "Casa" mieten. Aber auch die Weinpreise sind hier erträglich und man bekommt eine Flasche ab ein paar Euro bis zur angeblich teuersten Flasche mit weit über 1000 Euro. Das "Casa" muss aber auch gefüllt werden.

Ausnahmsweise blieb es ohne Degustation, denn wir wollten noch über die Grenze nach Rumänien. Also hiess es den Keller über die Strassen "Pinot Noir" und "Chardonnay" wieder zu verlassen.
 

Dienstag, 20. August 2019

Batumi und die Verschiffung über das schwarze Meer.

Von den Bergen machten wir uns auf den Weg in Richtung Batumi. Der Enguri Staudamm staut den Enguri Fluss zu einem See, der farblich dem Brienzersee nahe kommt.
Doch mit der Idylle war schon bald vorbei. In Batumi angekommen herrscht ein reges Treiben. Casinos, Riesenrad, Touristen, Strand; wir waren geradezu erschlagen. Aber wir wollten ja nicht lange in Batumi verweilen, sondern nur schnell die Verschiffung über das schwarze Meer organisieren.



Doch erstmal liess ich Kathrin etwas in der Waschküche schuften, die saubere Kleidung wäre uns sonst langsam ausgegangen.












Die Verschiffung konten wir nicht am gleichen Tag noch organisieren, sondern es ging erst 2 Tage später. Es war wieder einmal eine kleine Herausforderung. Auf der Bank konnten wir nicht mit der Karte bezahlen, nur in Bar. Die Dollarscheine wollten sie nicht (zu alt, zu fest gefaltet, zu weiss ich nicht was...) Der Geldautomat vor der Bank kam nicht mit meiner Kreditkarte zurecht (keine 6 stellige PIN), aber Kathrins Karte funktionierte, zumindest zu Beginn. Den Rest des Betrags tauschten wir dann irgendwo bei einem der vielen Exchange Büros.

Nach dieser Anstrengung freuten wir uns auf eine ruhige Nacht mit 2 anderen Overlandern. Sarah und Tim, die wir in Istanbul kennen gelernt haben und Hendrik, mit dem Unimog.

Wir waren nur wenige Meter vom Strand entfernt aber der schwarze Sandstrand war etwas weniger appetitlich.












Nach dem Ruhetag hiess es dann, um 19:00 beim Hafen zu sein. Das Schiff, die Greifswald, war bereits am Nachmittag am Hafen.

 Dann hiess es warten und warten und warten, mal kurz umparkieren und wieder warten. Etwa um 23:00 Uhr konnten wir schliesslich auf das Schiff fahren. Nach dem Bezug der Kabinenschlüssel fielen wir dann gegen 00:30 Uhr ziemlich geschafft in unser Bett.







Die Überfahrt verlief sehr entspannt. Über Lautsprecher kamen jeweils die Durchsagen für das Essen. Dies gab es drei mal täglich. Das Essen war eher Dosenfutter und sicher nichts für Vegetarier. Wir waren beide froh, wieder selber kochen zu dürfen.








Doch vorher kam die Einreise in die Ukraine. Wir bekamen noch die Sonderbehandlung "Pinzi Röntgen", Pinzi Drogenhund" und "Pinzi durchsuchen", letzteres im dreifacher Ausführung und dies wohl gemerkt alles im gleiche Hafenareal.



Danach ging es durch die Büros. Ein Formular in sechsfacher Ausführung musste von einem Schalter zum nächsten getragen werden. Ab und zu gab es einen Stempel, ab und zu wurde etwas gescannt oder man musste von irgend einem Dokument eine Kopie abgeben. Die Schalter war manchmal sogar auf kyrillisch angeschrieben. Beruhigend für uns, auch die einheimischen hatten keine Ahnung wie der Ablauf war, und leider auch die Leute von den Schaltern nicht. Wir kamen mit dem Schiff gegen 08:00 Uhr an, und konnten schliesslich das Gelände gegen 14:00 Uhr verlassen.

Für andere Reisende als Information:

  • Abwicklung über U&G Agency» LLC, Batumi https://www.ukrferry.com/eng/contacts/in-georgia
  • Schiff kann nicht am gleichen Tag gebucht werden wie das Abreisedatum.
  • Kostenpunkt 730 US Dollar (zahlbar in bar mit georgischen Lari auf eine nahegelegenen Bank) davon waren 150 USD pro Person plus 430 USD für das Fahrzeug (bis 6m, 3t)
  • Vor der Einfahrt in den Hafen muss noch ein kleiner Papierstreifen an einem Schalter abgeholt werden: Koordinaten: 41.646528, 41.650486
  • Danach heisst es Geduld haben und warten. Sobald man in den Hafen reinfahren darf, kann man zur linken Seite des Ladedocks seine Pass zur Ausreise abstempeln lassen, evtl. braucht man Fahrzeugdokumente und Versicherung. Oder man macht es wie wir, fährt auf die Laderampe und blockiert einfach den Verkehr bis man abgestempelt hat.
  • Das Fahrzeug wird immer selber bewegt, sowohl im Hafen wie auch auf dem Schiff. 
  • Im Schiff geht man zur Reception und holt gegen die Abgabe der Pässe die Kabinenschlüssel.
  • Theoretisch heisst es nun 36h warten und man ist in Odessa, wir kamen jedoch erst am Mittwoch um 08:00 im Hafen an (60h). Ich vermute bei wenig Buchungen verlangsamen sie die Schiffahrt, dies war aber auch so auf unserem Ticket vermerkt, welches wir im U&G Office bekamen.
  • Zugriff auf das Fahrzeug muss an der Reception angefragt werden. Sollte aber sicher möglich sein.
  • Es hatte einen Wasserspender (gratis) und eine Bar, an der es auch Alkohol gab. Essen gibt es 3 mal täglich, immer mit Fleisch, Niveau: Dosenfutter.
  • Es hat Strom in der Kabine 220V, EU Stecker. Internet gab es gratis im Hafen, war aber unbrauchbar langsam. WLAN Signal nur an der Reception des Schiffs.
  • Einreise in die Ukraine erfolgt auf dem Schiff in der Kantine, dort werden die Pässe gestempelt.
  • Danach wird das Fahrzeug vom Schiff zur Kontrolle gefahren. Man bekommt noch ein Zettelchen, welches bei einigen Kontrollen und Büros benötigt wird. Man holt sich in einem weissen Gebäude etwas entfernt vom Schiff das sechsfache Formular und geht dann durch den Schaltermarathon. Die korrekte Reihenfolge kann ich nicht beschreiben, da ich selber keine Ahnung habe. Wichtig ist nur, am Schluss darf man nur noch eine einfache Ausführung des Formulars haben. Dies muss vor der Barriere zur Hafenausfahrt nochmals gestempelt werden und das wars dann. Bei uns hat es ca. bis 14:00 Uhr gedauert.

Wir hatten das Schiff Greifswald. Kabinen war ok, mit Dusche und Toilette im Zimmer. Unser Zimmer war ruhig und man konnte gut darin schlafen. Alles war sauber. Die ganze Prozedur war zwar mühsam, und nervenaufreibend, da fast niemand englisch kann und man einfach penetrant sich vordrängeln muss bzw. seine Dokumente einfach durch irgendewelche Fenster praktisch reinwerfen muss, aber es ist gut machbar. Geduld ist gefragt. Alle sind grundsätzlich nett und hilfsbereit und nicht korrupt.

Freitag, 16. August 2019

Swanetien

Die anstrengende Strecke nach Ushguli über Lentechi hat sich gelohnt. Die legendären Wehrtürme, die Abgeschiedenheit, die Gletscher, einfach Natur pur. Ushguli ist die höchste, dauerhaft bewohnte Gemeinde in Georgien. Übrigens wurden angeblich früher die Wehrtürme pro Familie gehalten, und dies nicht immer nur gegen äussere Feinde sondern auch um seine zukünftige Braut zu rauben und zu verstecken.
In der Nähe von Ushguli kliegt dieser imposante Gletscher, der Shkhara Gletscher, welcher zum gleichnamigen Berg gehört. dieser hatte sich leider bei unserer Wanderung hinter den Wolken versteckt. Am nächsten Morgen hätte es bessere Sichtweiten gegeben. Das hatten wir in der Nacht schon vermutet, als es mal wieder richtig kalt wurde. Die Standheizung hat uns aber wieder aufgewärmt.

Aber nicht nur in Ushguli selbst hat es diese Türme, sie stehen in ganz Swanetien.

Einen weiteren Stopp legten wir am Fusse des Uschba ein. 
Es ist einfach traumhaft an solchen Orten zu campieren und die Natur und die Einsamkeit zu geniessen.

Auch hier wollten wir wieder etwas wandern, aber es mangelte an passierbaren Brücken. Die vordere Brücke war tiptop, die hintere leider nicht mehr vorhanden. So blieb es bei einer Wanderung am Fluss entlang, ohne einen Weg darüber zu finden.
Ich hatte mir noch überlegt mit dem Pinzi durch das Wasser zu fahren, es war mir dann aber mit einer Tiefe von 1m doch etwas zuviel des Guten.










Dienstag, 13. August 2019

Von Borjomi nach Swanetien

Unser nächstes Ziel war Borjomi, ein Dorf in den Bergen mit einer berühmten Quelle. Es gibt auch noch das berühmte Borjomi Mineralwasser, welches Putin im Jahre 2005 von Soldaten in den Gulli kippen liess, da es ihm angeblich nicht so bekommen sei.

Eigentlich wollten wir noch ein Bad in den Schwefelquellen nehmen, aber es war uns dann doch etwas zu touristisch, also zogen wir weiter zur Kazchi Säule. Es ist mal wieder eine Kirche auf einem Felsen, wie wir es schön grösser bei den Meteora Klöstern gesehen haben.



Es war eigentlich ein ziemlich ruhiger Ort und es hatte keine Touristen bis ein Car voller Asiaten kam und uns unseren schönen Übernachtungsplatz streitig machten. Aber wie man es kennt, nach 5 Minuten posieren waren sie auch schon wieder weg.
Die nächste Route war meine Idee, das legendäre und abgeschiedene Swanetien. Natürlich wieder mit jede Menge schlechter Strassen. Wir fuhren das Gebiet über Lentechi an. Doch schon ca. 40km vor Ushguli machte uns ein Plattfuss zu schaffen. Der erste Platten auf der Reise verdankten wir einer Kreuzschlitzschraube. Hey Holger, Montiereisen und Reifenflickzeug waren natürlich griffbereit aber Riefen ohne dich zu flicken macht einfach keinen Spass!
Leider hatten wir auch etwas Pech mit dem Wetter, in der Nacht fing es an zu regnen und dieser hielt sich bis zum nächsten Abend. Entsprechend war die Piste in einem Pinzgauer-Zustand. 

Auch Bäume mussten gefällt werden, aber zum Glück hatte es da schon ein paar Bauarbeiter vor Ort.


Mein gutes kinetisches Bergeseil kam auch wieder zum Zug, vor Ushguli konnte ich einem Österreicher sein Mietauto aus dem Schlamm befreien. Ein Pajero ist halt auch kein richtiger 4x4.