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Dienstag, 20. August 2019

Batumi und die Verschiffung über das schwarze Meer.

Von den Bergen machten wir uns auf den Weg in Richtung Batumi. Der Enguri Staudamm staut den Enguri Fluss zu einem See, der farblich dem Brienzersee nahe kommt.
Doch mit der Idylle war schon bald vorbei. In Batumi angekommen herrscht ein reges Treiben. Casinos, Riesenrad, Touristen, Strand; wir waren geradezu erschlagen. Aber wir wollten ja nicht lange in Batumi verweilen, sondern nur schnell die Verschiffung über das schwarze Meer organisieren.



Doch erstmal liess ich Kathrin etwas in der Waschküche schuften, die saubere Kleidung wäre uns sonst langsam ausgegangen.












Die Verschiffung konten wir nicht am gleichen Tag noch organisieren, sondern es ging erst 2 Tage später. Es war wieder einmal eine kleine Herausforderung. Auf der Bank konnten wir nicht mit der Karte bezahlen, nur in Bar. Die Dollarscheine wollten sie nicht (zu alt, zu fest gefaltet, zu weiss ich nicht was...) Der Geldautomat vor der Bank kam nicht mit meiner Kreditkarte zurecht (keine 6 stellige PIN), aber Kathrins Karte funktionierte, zumindest zu Beginn. Den Rest des Betrags tauschten wir dann irgendwo bei einem der vielen Exchange Büros.

Nach dieser Anstrengung freuten wir uns auf eine ruhige Nacht mit 2 anderen Overlandern. Sarah und Tim, die wir in Istanbul kennen gelernt haben und Hendrik, mit dem Unimog.

Wir waren nur wenige Meter vom Strand entfernt aber der schwarze Sandstrand war etwas weniger appetitlich.












Nach dem Ruhetag hiess es dann, um 19:00 beim Hafen zu sein. Das Schiff, die Greifswald, war bereits am Nachmittag am Hafen.

 Dann hiess es warten und warten und warten, mal kurz umparkieren und wieder warten. Etwa um 23:00 Uhr konnten wir schliesslich auf das Schiff fahren. Nach dem Bezug der Kabinenschlüssel fielen wir dann gegen 00:30 Uhr ziemlich geschafft in unser Bett.







Die Überfahrt verlief sehr entspannt. Über Lautsprecher kamen jeweils die Durchsagen für das Essen. Dies gab es drei mal täglich. Das Essen war eher Dosenfutter und sicher nichts für Vegetarier. Wir waren beide froh, wieder selber kochen zu dürfen.








Doch vorher kam die Einreise in die Ukraine. Wir bekamen noch die Sonderbehandlung "Pinzi Röntgen", Pinzi Drogenhund" und "Pinzi durchsuchen", letzteres im dreifacher Ausführung und dies wohl gemerkt alles im gleiche Hafenareal.



Danach ging es durch die Büros. Ein Formular in sechsfacher Ausführung musste von einem Schalter zum nächsten getragen werden. Ab und zu gab es einen Stempel, ab und zu wurde etwas gescannt oder man musste von irgend einem Dokument eine Kopie abgeben. Die Schalter war manchmal sogar auf kyrillisch angeschrieben. Beruhigend für uns, auch die einheimischen hatten keine Ahnung wie der Ablauf war, und leider auch die Leute von den Schaltern nicht. Wir kamen mit dem Schiff gegen 08:00 Uhr an, und konnten schliesslich das Gelände gegen 14:00 Uhr verlassen.

Für andere Reisende als Information:

  • Abwicklung über U&G Agency» LLC, Batumi https://www.ukrferry.com/eng/contacts/in-georgia
  • Schiff kann nicht am gleichen Tag gebucht werden wie das Abreisedatum.
  • Kostenpunkt 730 US Dollar (zahlbar in bar mit georgischen Lari auf eine nahegelegenen Bank) davon waren 150 USD pro Person plus 430 USD für das Fahrzeug (bis 6m, 3t)
  • Vor der Einfahrt in den Hafen muss noch ein kleiner Papierstreifen an einem Schalter abgeholt werden: Koordinaten: 41.646528, 41.650486
  • Danach heisst es Geduld haben und warten. Sobald man in den Hafen reinfahren darf, kann man zur linken Seite des Ladedocks seine Pass zur Ausreise abstempeln lassen, evtl. braucht man Fahrzeugdokumente und Versicherung. Oder man macht es wie wir, fährt auf die Laderampe und blockiert einfach den Verkehr bis man abgestempelt hat.
  • Das Fahrzeug wird immer selber bewegt, sowohl im Hafen wie auch auf dem Schiff. 
  • Im Schiff geht man zur Reception und holt gegen die Abgabe der Pässe die Kabinenschlüssel.
  • Theoretisch heisst es nun 36h warten und man ist in Odessa, wir kamen jedoch erst am Mittwoch um 08:00 im Hafen an (60h). Ich vermute bei wenig Buchungen verlangsamen sie die Schiffahrt, dies war aber auch so auf unserem Ticket vermerkt, welches wir im U&G Office bekamen.
  • Zugriff auf das Fahrzeug muss an der Reception angefragt werden. Sollte aber sicher möglich sein.
  • Es hatte einen Wasserspender (gratis) und eine Bar, an der es auch Alkohol gab. Essen gibt es 3 mal täglich, immer mit Fleisch, Niveau: Dosenfutter.
  • Es hat Strom in der Kabine 220V, EU Stecker. Internet gab es gratis im Hafen, war aber unbrauchbar langsam. WLAN Signal nur an der Reception des Schiffs.
  • Einreise in die Ukraine erfolgt auf dem Schiff in der Kantine, dort werden die Pässe gestempelt.
  • Danach wird das Fahrzeug vom Schiff zur Kontrolle gefahren. Man bekommt noch ein Zettelchen, welches bei einigen Kontrollen und Büros benötigt wird. Man holt sich in einem weissen Gebäude etwas entfernt vom Schiff das sechsfache Formular und geht dann durch den Schaltermarathon. Die korrekte Reihenfolge kann ich nicht beschreiben, da ich selber keine Ahnung habe. Wichtig ist nur, am Schluss darf man nur noch eine einfache Ausführung des Formulars haben. Dies muss vor der Barriere zur Hafenausfahrt nochmals gestempelt werden und das wars dann. Bei uns hat es ca. bis 14:00 Uhr gedauert.

Wir hatten das Schiff Greifswald. Kabinen war ok, mit Dusche und Toilette im Zimmer. Unser Zimmer war ruhig und man konnte gut darin schlafen. Alles war sauber. Die ganze Prozedur war zwar mühsam, und nervenaufreibend, da fast niemand englisch kann und man einfach penetrant sich vordrängeln muss bzw. seine Dokumente einfach durch irgendewelche Fenster praktisch reinwerfen muss, aber es ist gut machbar. Geduld ist gefragt. Alle sind grundsätzlich nett und hilfsbereit und nicht korrupt.

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