Die Verschiffung von Porto Velho nach Manaus war eine kleine Herausforderung. Von einem Biker bekamen wir die Info, von Porto Velho 200km weiter nach Humaita zu fahren und von dort günstiger zu verschiffen als von Manaus.
Wieder trafen wir auf sehr freundliche Brasilianer, die sehr hilfsbereit waren. Wir verbrachten einen lustigen Abend mit allerlei brasilianischen Spezialitäten, gekocht von Truckern und ihren Frauen. Nach langem hin und her fanden wir dann endlich heraus, dass es keine Möglichkeit gibt, eine Fähre von Humaita aus zu bekommen.
Zurück in Porto Velho suchten wir den Kontakt auf, den uns die Trucker organisiert hatten. Dieser wollte uns jedoch nicht verschiffen, wusste aber einen Kollegen, der uns weiterhelfen kann. Wir suchten auch noch selber nach Verschiffungsagenten, waren aber nicht in der Lage, einen früheren Termin zu bekommen und so verbrachten wir einige Tage im Hafen.
Die Überfahrt dauerte 5 Tage und kostete rund 1100 Reais, ca 350CHF für den Pinzi. Die Überfahrt war sehr schön und gemütlich. Im Nachhinein muss ich jedoch einen britischen Reisenden zitieren: "The Brasilians are so friendly but bloody useless". Die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Brasilianer ist gross aber schlussendlich muss man sich selber helfen.
Die Überfahrt war aber schon ein Highlight. Wir hatten das Glück, am vorderen Ende zu stehen. Man hört die Motorgeräusche des Bootes nicht und es gibt fast immer etwas Wind, der für Abkühlung sorgte.
Die Fähre war zusammengebaut aus dem Schiebeboot und 2 Flosse. Das hintere Floss war so schwer beladen, dass ab und zu auch mal etwas Wasser auf die Ladefläche schwappte.
Ab und zu hielt das Boot an und wir konnten etwas im Rio Madeira und im Amazonas angeln. Hier bin ich gerade mit meiner erfolgreichsten Angel, meinem Drehmomentschlüssel.
Leider konnten wir auf den beiden Flüssen keinen Piranha fangen. Wir versuchten unser Glück dann nochmals an einem See. Wiederum kein Piranha...
Dafür bekamen wir diverse hübsche Vögel zu Gesicht. Wie diesen Tucan hier mit seinem riesigen Schnabel
Oder diese beiden Papageien...
Dieser Papagei wollte sogar meine Kamera auffressen.
Auf dem Weg nach Venezuela überquerten wie den Äquator wieder einmal und sind nun auf der Nordhalbkugel. Die Landschaft fing an, sich langsam zu verändern, vom Regenwald zur Savanne. Am angenehmsten war aber die abnehmende Luftfeuchtigkeit.
Am Montag dem 16. Februar wollten wir dann die Grenze zu Venezuela überqueren. Aufgrund des Karnevals war aber die Fahzeugimportierung geschlossen. Da wir bereits aus Brasilien ausgereist waren mussten wir zwei mal im Niemansland übernachten, bevor wir die Grenze zu Venezuela überqueren konnten. So wurde kurzerhand der Grenzübertritt zum Campingplatz gemacht.
Wie fast in jedem neuen Land gibt es auch in Venezuela wiederum eine neue Währung. Etwas unsicher wählte ich am Bancomat mal eine mittlere Summe von 300 Bolivar, 600 war der Maximalbezug.
Wie es sich herausstellte, ist der Umrechnungskurs etwas anders als erwartet. Wir rechneten etwa mit 1CHF=6-7 Bolivar. Schlussendlich bekamen wir aber 150 Bolivar. Da die Maximalnote 100 Bolivar ist, gibt das für ein paar Franken ein riesiges Bündel, das so logischerweise nicht mehr durch den Bancomat passt. Die bisher einzige Möglichkeit an Geld zu kommen ist somit der Schwarzhandel. Der Geldbeutel wird damit Überflüssig, man kann nicht einmal Geld im Wert von 100CHF in den Geldbeutel nehmen.
Wir sind bisher positiv von Venezuela überrascht und sind gespannt, was das angeblich so gefährliche Land zu bieten hat.
Wir sind bisher positiv von Venezuela überrascht und sind gespannt, was das angeblich so gefährliche Land zu bieten hat.
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