Alarmiert durch den steigenden Ölverbrauch habe ich mich auf den Weg gemacht zur nächsten Pinzgauerwerktstätte. Wir haben zuerst den Kompressionsdruck gemessen und alles schien in Ordnung zu sein. Ich hatte noch die Hoffnung, es würde an den Ventilen liegen. Doch leider kam heraus, dass bei 2 von 4 Zylindern die Zylinderkopfdichtungen gebrochen waren. Zylinder 3 sieht sehr übel aus, Zylinder 1 etwas weniger schlimm.
Das ist das schlimmste, was ich zwar einkalkuliert, jedoch nicht erwartet hatte. Da steh ich nun mit einem Pinz, mit defektem Motor. Die Ersatzteilbeschaffung ist natürlich mit dem 2.7l Motor nicht so einfach wie mit dem 2.5l.
Wenn man das positive zusammenfassen will: Ich bin bei einem Spezialisten für Pinzgauer, mittlerweile in einem Hostel in der Innenstadt und habe einen halb kaputten Motor. Den 2.7l Motor kann man vor Ort nicht reparieren. Einzige Alternative: Einbau eines 2.5 Liter Motors komplett.... Oder Ersatzteile von Europa zu liefern.
Meine Motivation ist am Boden. Ich weiss aktuell nicht, wie mein Trip weitergehen kann/wird. Es ist definitiv ein Tiefpunkt... Immerhin konnte mir schon Lorenz (http://www.lorenz-offroad.de/) mit Fragen und sehr hilfreichen Antworten weiterhelfen. Ich wüsste nicht, was ich ohne die Hilfe einiger kompetenten und hilfsbereiten Pinzgauer-Liebhaber machen würde.
Obwohl ich den worst case in Betracht gezogen habe, trifft er mich wie ein Hammer. Nachdem ich eine Dusche und ein paar Drinks hatte, werde ich erst einmal darüber schlafen und dann entscheiden, ob und wie ich meine Reise fortsetzen werde.
Trotzdem möchte ich mit euch die Geschichte von Frank teilen. Frank rief mich heute in der Pinzaguer-Werkstatt an. Er hat erfahren, dass ich heute meinen Ölproblem auf die Spur gehen will und zwar durch ein Kommentar auf einem anderen Blog. Er bot mir eine Unterkunft während der Reparatur an. Frank, falls du diese Zeilen liest: Vielen herzlichen Dank! Ich wünsche dir nur das Beste mit deinem 710K!
Ich halte euch auf dem laufenden, wie meine Entscheidung ausfallen wird. Optionen gibt es genug:
- Warten auf Ersatzteile von Europa und hoffen, dass das Problem nicht noch einmal auftritt.
- Kompletten 2.5l Occasionsmotor einbauen.
- Auto verkaufen :-( Reise abbrechen
- Auto verkaufen :-( Reise fortführen mit neuem Auto/Motorrad
Hier noch ein paar Bilder des Debakels:
Das Ersatzteillager: Schon nur der Anblick tut weh, es würde mir in der Seele schmerzen, meinen Pinzgauer dort zu sehen.
Leider etwas Unscharf von meinem Handy aufgenommen. So sehen die Innereien meines derzeitigen Pinz aus :-(
Das wäre der Kolben Nr. 3 am Ende seines Lebens.... Kolben Nr.1 sieht etwas besser aus, aber bräuchte dennoch einen Ersatz.
Mein Motor zerlegt...
Nun heisst es erst einmal darüber schlafen... Wie mein französisch Lehrer immer gesagt hat: "Ich kann nicht soviel essen, wie ich kotzen könnte...". Wie passend, dass mir das in Montreal (französischsprachig) passiert.
3 Kommentare:
Hallo Michel
Das sieht ja gar nicht gut aus (mein altes Mechaniker Herz blutet), ich hoffe du konntest trotzdem gut schlafen. Option 3 und 4 finde ich nicht gut, aufgeben ist keine gute Lösung. Den bestehenden Motor, wen möglich revidieren, ist wahrscheinlich die beste Option. Bei der Umstellung auf den 2.5 Liter bist du über den Zustand des Motors auch nicht sicher. Ich hoffe dass du die Reise bald wieder weiterführen kannst, nach jedem Regen gibt es wieder Sonnenschein und es wartet sicher noch viel Interessantes auf dich und ich möchte noch viel Spannendes auf deinem Blog lesen. Also Kopfhoch und weiter geht’s.
Liebe Grüsse aus Urdorf Willy
Hey Francois, thank you very much for your offer! I accidently removed the whole comment...
Here is the quote from my Backup:
Michel ! I am so disappointed for you. Take a few days to consider your options and try to enjoy Montreal. My offer of assistance still stands, do not hesitate to ask. Do not loose my phone number - or my email:
Von Francois W Gagnon am 15. August 2013 04:08 unter Unterwegs mit einem Pinzgauer eingestellt.
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